Bright Nights

Bright Nights ★★★½

Ich liebe einfach diese radikale Reduktion, die in der Berliner Schule stattfindet. Es begeistert mich, dass Filme wie HELLE NÄCHTE trotzdem oder gerade deswegen eine so beeindruckende Wucht entfalten können.

Thomas Arslan nutzt die Mitternachtssonne über Norwegen elegant, um die Zeit zu entrücken und einen Raum aufzumachen, der einmal ewiges Fegefeuer und dann wieder nur flüchtiger Moment, in dem alles durch die Finger rinnt, ist.

Irgendwie lustig war es dann für mich, Referenzen und Parallelen zu dem kleinen isländischen Geheimtipp METALHEAD und der Bandgeschichte der norwegischen Black-Metal-Band Mayhem auszumachen – vom ersten Kontakt mit der schroffen Musik bis zum kurze Zeit später mitten im Nirgendwo in Flammen stehenden Haus. So wirft das Zerbrechen der Beziehung von Vater und Sohn schon seine Schatten voraus, bevor die beiden den Bruch endgültigen überhaupt realisieren.

Vielleicht ist es, weil ich diese Art von popkulturellem Einfluss in einem Arslan-Film nicht erwartet habe. Oder, weil es sich wirklich nicht ganz einfügen möchte. Unterm Strich ist das für mich jedoch ein Punkt, der verhindert, dass HELLE NÄCHTE zu einem wirklichen Kern vordringen kann. Nach meinem Geschmack fehlt dafür tatsächlich noch einen Hauch mehr Reduktion.

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