André Pitz’s review published on Letterboxd:
Es hat mich dann doch überrascht, wie erschreckend lieblos alles gezeichnet ist. Es war mir praktisch unmöglich, ein Gefühl für die Welt zu bekommen, weil das Szenenbild so fade ist und die Figuren keinerlei Charakter besitzen. Die Krabbe Sebastian ist die mehrdimensionalste Figur im ganzen Film, weil sie vom Akzent her zu schließen offenbar aus der Karibik stammt und ein Interesse an Musik hat. Und wenn das die „interessantesten“ Facetten sind, die eine Figur aufweisen kann, dann ist das ein ziemliches Armutszeugnis.
Außerdem ist es richtig creepy, dass der Film – in allen kreativen Abteilungen von Männern angeführt – ganz offensichtlich sehr viel Wert darauf legt, die 16 Jahre alte Arielle und ihre Schwestern auf visueller Ebene als nichts mehr als Sexobjekte zu zeichnen.
Eigentlich kein Versehen mehr kann die Form der bösen Seehexe Ursula sein, die als (später dazu noch übergroße) Krake mit Hakennase glasklar antisemitisch codiert ist. Wer diesen Code wirklich übersieht oder übersehen will, ist entweder ignorant oder… Antisemit.
Die einzige positive Facette des Films war für mich die Kritik an einem politischen und gesellschaftlichen Isolationismus, die angesichts der ganzen schon ausführlich diskutierten antifeministischen Obertöne jedoch sang- und klanglos untergeht.
THE LITTLE MERMAID ist von vorne bis hinten ein einziges Desaster, dem ich überhaupt nichts abgewinnen konnte.