HAL_over_9000’s review published on Letterboxd:
"Welcome to prime time, bitch!"
Was ein geiles Sequel! Eines der besten im ganzen Horror-Genre! Der dritte Teil der Elm Street Reihe ist eine filmgewordene Achterbahn, die sich zeitweise gar nicht mehr wie ein Horror- sondern ein Abenteuerfilm mt fiesen Slasher-Momenten angefühlt hat, aber im positivsten Sinne.
Schnell merkt man das eine Ambition der Macher war, die vorhergegangenen Filme im Effektwerk nocheinmal zu übertreffen, so bekommen wir hier meisterhafte Practical Effects, die gleichermaßen zu schocken als auch zu beeindrucken wissen. Auch die Kulissen sind allesamt hochwertig und in Verbindung mit den Effekten natürlich sehr atmosphärisch mit dem gewohnten surrealistischen Einschub. Beteiligt an dem Film war auch wieder Wes Craven, zwar nur als Drehbuchautor, Regiestuhl sollte Chuck Russel übernehemen, dass die Story aber wieder in den Händen ihres Schöpfers ist merkt man. Nicht nur daran, dass er es Jack Sholder, Regisseur des zweiten Teils, heimzahlt, indem er nicht auf dessen Film eingeht, da ja auch dieser sturr einen Krieg gegen Kohärenz zum Original geführt hat, nein, auch Cravens psycholgische Ebene ist zurück. Im ersten Teil erfasste er ja neben der genialen Idee, das Krueger die Charaktere in ihren Träumen heimsucht, auch grade die Ängste Jugendlicher, bzw. stellte er das psychologische Problem in den Mittelpunkt, dass die Teenager aufgrund der fehlenden Akzeptanz und des Unglaubens der Autoritätspersonen frustriert und in Gefahr gebracht sind. Das wird hier so sehr überhöht, dass eine Gruppe Kinder, die von Freddy in ihren Träumen terrorisiert wird, sich in einer Heilanstalt zusammenfindet, da sie nach Selbstmorversuche aufgrund Kruegers als suizidgefährdet gelten. Auch dort macht der übernatürliche Serienkiller kein Halt vor ihnen, doch zufälligerweise ist Nancy aus dem ersten Teil eine Ärztin in der Anstalt und erkennt bald was los ist. So geht Craven was diese Ebene angeht doch wieder einen versöhnlicheren Weg ein, denn anstatt eine völlige Abgrenzung der Jugendlichen und der Autorität zu schaffen so wird hier aufgezeigt dass beide kooperieren, voneinadner lernen können, es eine Generationenbewegung geben kann.
Das alles wird dabei verpackt in einen non-stop-rasanten Film, der sich mit einem tollen Soundtrack mit seinen größtenteils symphatischen Charaktern durch einen unterhaltsame Handlung hangelt, der mal witzig, mal spannend, mal atmosphärisch, mal actionlastig sein kann und die Gratwanderung zwischen seinen Tropes mit Bravour zu bewältigen weiß.
Noch dazu ist ja fast ein Unikum, dass in den ersten beiden Sequels einer Horror-Reihe die Hintergründe des Antagonisten mehr erläutert werden, ohne dass diese unpassend wirken oder entmystifiziert werden, es geschieht sogar fast eine nachträgliche Mystifizierung. Das ist zwar auch nicht immer Klasse, aber Fred Krueger ist nunmal anders angelegt als Michael Myers oder Pinhead, weshalb das im gegebenem Maße noch klar geht.
Grandios-kreatives Sequel mit Liebe zum Handwerk, wohligem Grusel und grandioser Atmosphäre, Wehmutstropfen sind nur ein, zwei Lächerlichkeiten, dafür sehen wir einen frühen Auftritt von Laurence Fishburne.