Janina’s review published on Letterboxd:
Wichtelclub Runde 51
Wichtelvermutung: col_plimp
Auch wenn ich mich dem Trash stark verbunden fühle, sind es normalerwesie Horror-, Action- und Fantasyfilme für Erwachsene, die den Weg auf meinen Fernseher oder in die Watchparty finden. Ein amateurhaftes Kinder-Musical hätte ich mir nicht ohne Zwang angesehen. Aber JEMAND hat es so gewollt. Und ich bereue nichts.
Rem Lezar ist ein blau belockter Superheld, der gar nicht mal so viel von seinen Superkräften zeigt, und von zwei Kindern Macht ihrer Fantasie in unsere Welt beschworen wurde. Andere Erwachsene sind übrigens gegen Fantasie, weil du als Grundschülerin gefälligst erwachsen sein sollst, du verkommenes Blag. Gut, dass Rem mehr Vertändnis als die Eltern zeigt. Doch oh weh, sein Superheldensymbol ist abhanden gekommen! Zu dritt machen sie sich deshalb fröhlich singend auf die Suche, während Rem immer knapp an der Übergriffigkeit vorbei agiert und jede einzelne Szene zwischen zuckersüßem Kitsch und größtmöglichem Unbehagen schwankt. Wenn nicht gesungen wird, werden den Kindern so viele typische 80er Cartoon "was habe ich heute gelernt" Botschaften ins Hirn gehämmert, dass He-Man und Bravestarr sich vor Freude darüber gegenseitig einölen würden. Und dieser Bösewicht, der einfach nur aus einem frühen Versuch von Video-Filter besteht... Alles hier atmet den Geist der 80er in seiner gruseligsten Form.
Creating Rem Lezar bringt jedoch den großen Vorteil mit sich, dass er uns bereits nach gnädig bemessenen 48 Minuten wieder mit seiner Existenz in Ruhe lässt. Daran sollten sich andere schlechte Filme ein Beispiel nehmen! Und für ein Musical ist die Song-Dichte erstaunlich zufriedenstellend. Ich hatte sogar einen Ohrwurm danach, der mich in den Schlaf begleitet hat und mit dem ich morgens sehr unzufrieden wieder aufgwacht bin. Irgendwas muss er also richtig gemacht haben. Reeeem Lezaaaar....