Janina’s review published on Letterboxd:
Als Horror-Fan die ganzen Universal-Monsterfilme nicht gesehen zu haben, war immer eine Lücke, die mich gestört hat. Jetzt hole ich sie endlich nach.
Den Anfang mach DRACULA, und ich muss zugeben, dass leider genau das eingetreten ist, wovor ich insgeheim Angst hatte... Der Film ist mir zu altmodisch. Ich erkenne die historische Bedeutung an, die schönen Kulissen, das Schattenspiel und Lugosis prägende Verkörperung Draculas. Aber aus heutiger Sicht (und so bewerte ich ja) hatte ich wenig Freude daran. Ich habe mich stellenweise sehr gelangweilt, und dann wieder über Szenen amüsiert, die nicht dafür gedacht waren. Das Overacting und die gekünstelt vorgetragenen Dialoge waren überhaupt nicht mein Fall. Dabei war es sogar die englische Original-Fassung. Und man merkt sehr, dass ein Theaterstück die Vorlage war, weil das meiste wenig "filmisch" wirkt. Der Anfang war noch sehr beeindruckend, aber in London fehlte mir die Abwechslung.
Was ich interessant fand, war, dass man weder sieht, wie jemand gebissen wird, noch wie die Vampire gepfählt werden. Nicht einmal ansatzweise. Und hatte Dracula überhaupt spitze Zähne? Ich hatte die Universalfilme (ohne sie gesehen zu haben) für mich gedanklich immer in der leicht verruchten B-Movie Ecke gesehen. Horror als Unterhaltung. Aber selbst wenn man das Alter mit ein berechnet ist Dracula ein ungewöhnlich zahmer Film, den man heutzutage wohl als Arthouse-Horror bezeichnen würde. Ich bin gespannt, wie sich das mit den nächsten Universal-Filmen noch entwickeln wird. Auf meiner Liste stehen noch sieben weitere bis zu Creature from the Black Lagoon.
Ich bin sehr froh, diesen Klassiker endlich gesehen zu haben, aber er bestätigt wieder einmal, dass mir leider häufig der Bezug zu alten Filmen fehlt.