Janina’s review published on Letterboxd:
Filme, die an unsere Urängste appellieren, kommen ohne Schnickschnack aus: verirrt in Höhlen, auf einem Berg, im Wald oder im Meer. Bei "Der weiße Hai" reichte ein gefräßiger Fisch aus, um einer ganzen Generation den Spaß am Badeurlaub zu vermiesen. "Open Water" reduzierte dieses Schreckensszenario noch weiter, indem es den rettenden Strand strich. Allerdings gibt es dann wiederum Filme, die mit einer solchen "natürlichen" Bedrohung beginnen, aber auf einmal durchgedrehte Massenmörder oder gar Monster ins Spiel bringen. Ich war sehr gespannt, wie sich "Frozen" entwickeln würde.
Die Grundidee ist so nahe liegend wie beunruhigend: Drei lebenslustige junge Menschen besuchen ein amerikanisches Skigebiet. Doch dann werden sie bei der letzten Auffahrt mit dem Lift vergessen und stecken hoch über dem Boden in der Gondel fest. Niemand scheint sie zu vermissen und erst zum nächsten Wochenende wird der Lift wieder in Betrieb genommen. Bis dahin können sie in der bitteren Kälte nicht überleben. Was tut man also in einer solchen Situation? Springen und hoffen, dass man sich dabei so wenige Knochen bricht, dass man es noch bis ins Tal schafft? Am Seil entlang klettern, um die rettende Leiter am nächsten Mast zu erreichen?
Es tut dem Film gut, dass er sich komplett auf seine Ausgangssituation konzentriert. Man hätte noch einbauen können, dass es kein Unfall war... oder dass der Berg voller merkwürdiger Kreaturen ist... aber nein, hier wird man damit konfrontiert, dass die Realität schlimm genug ist. Dabei spielt sich der Horror nicht nur im Kopf ab. Die Folgen der Erfrierungen und Stürze mit an zu sehen, tut richtig weh. Eben gerade weil es so realistisch ist und man sich deshalb gut in die Situation hinein versetzen kann.
Kritikpunkte fallen mir nicht viele ein. Etwas irritierend fand ich das Verhalten der wilden Tiere. Und die drei Hauptdarsteller waren zwar in Ordnung, aber die Dialoge leider ziemlich dümmlich. Insgesamt kann ich "Frozen" empfehlen, wenn einen das Thema interessiert. Denn er bleibt seiner Grundidee treu, ohne zu sehr abzudriften.