Janina’s review published on Letterboxd:
Wichtelclub Runde 62
Wichtelvermutung: Cucumberbatch
In seinen guten Momenten, von denen es insbesondere in der ersten Hälfte viele gibt, hat mich MASTER an die unangenehme Stimmung von GET OUT erinnert. Beide Filme beschäftigen sich mit jener Art von Rassismus, die hinter einer strahlenden Fassade bedrohlich unter der Oberfläche brodelt, anstatt sich direkt offen zu zeigen.
An einer überwiegend von Weißen besuchten altehrwürdigen Universität in New England versucht eine Schwarze Studentin ihren Platz zu finden, während eine Dozentin als erste Schwarze Frau die Aufgabe als "Master" übernimmt. Spukgeschichten machen auf dem Campus die Runde und gleichzeitig zeigt sich immer mehr, dass die nach außen hin um Diversität bemühte Einrichtung mit mehr Problemen zu kämpfen hat, als man sich eingestehen möchte.
Das alles sind spannende und auch deprimierende Themen, die es wert sind, in einem anspruchsvollen Horrorfilm verarbeitet zu werden. Ich muss aber zugeben, dass ich am Ende etwas enttäuscht war, wie die - möglicherwesie zu vielen - Fäden zusammengeführt wurden. Während ich die erste Stunde noch sehr gelungen fand, hat der Film mich danach ein wenig verloren. Und während GET OUT sowohl als Horrorfilm als auch mit seiner gesesllschaftskritischen Botschaft völlig rund wirkt, scheint MASTER ein bisschen zu viel auf einmal zu wollen und sich dabei zu verzetteln.