Janina’s review published on Letterboxd:
Nach den ersten Minuten spielte ich mit dem Gedanken, den Saal vorzeitig zu verlassen, weil mich die schnellen Schnitte furchtbar nervös machten und ich keine große Lust verspürte, das 2 Stunden lang durchzusitzen. Aber glücklicherweise wurde es dann besser - oder mein Gehirn kapitulierte einfach vor der Bilderflut und ließ sie durchrauschen. Danke jedenfalls dafür, sonst wäre mir nämlich ein sehr interessanter Film entgangen.
THE WOLD OF KANAKO erzählt von einem heruntergekommenen Ex-Cop auf der Suche nach seiner verschwundenen Tochter, zu der er seit Jahren keinen Kontakt mehr hat. Der Protagonist ist ein durch und durch unsympathisches Drecksschwein, gewalttätig, versoffen und scheinbar ohne jede Form von Mitgefühl und Moral. Die Nachforschungen zu seiner Tochter scheinen für ihn zu einer Sucht zu werden, ohne dass es ihm dabei um klassische Vaterliebe geht. Und wir als Zuschauer werden in diesen Sog mit hineingerissen. Dabei stellt sich nach und nach heraus, dass Kanako anscheinend kein braves Mädchen war.
Keine leichte Kost, denn in Kanakos Welt gibt es nur Verlierer. Und eine Menge Gewalt. Gewalt von der Sorte, die unangenehm ist. Zusammen mit dem harten Thema (immerhin geht es um Minderjährige) macht das den Film nicht gerade zu einem lockeren Stück Nachmittagsunterhaltung. Ob ich ihn mir so schnell noch einmal ansehen würde, weiß ich nicht - aber er hinterlässt Eindruck! Außerdem macht ihn alleine schon die Inszenierung sehenswert, die mir nach der ersten Irritation doch noch extrem gut gefallen hat.